[Rezension] Das Schicksal ist ein mieser Verräter – John Green

Originaltitel: The Fault in our Stars
Die sechzehnjährige Hazel hat Krebs. Und wird von ihrer Mutter gezwungen, in eine Selbsthilfegruppe zu geben, da sie laut ihrer Mutter Depressionen hat. Hazel meidet Freundschaften, weil sie keine Narben hinterlassen will. Aber dann lernt sie in der Selbsthilfegruppe Gus kennen. Gus, der ihr eine Welt außerhalb des Krebs zeigt…

Alles, was ich vom Himmel wusste, und alles, was ich vom Tod wusste, war hier im Park: ein elegantes Universum in ständiger Bewegung, das von Ruinenruinen und schreienden Kindern wimmelte.
(Hazel, Das Schicksal ist ein mieser Verräter, S. 279 Z. 12-15.)

Okay, das war wohl ungelogen die mieseste Zusammenfassung, die ich jemals geschaffen habe. Aber es geht einfach nicht besser, nicht für mich. Das Buch ist so vielschichtig, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte, und das, obwohl es „nur“ 285 Seiten hat.
Wahrscheinlich könnt ihr‘s schon gar nicht mehr hören – ich habe nämlich so ziemlich das Gefühl, dass beinahe jeder in meinem Umfeld (zumindest im Blogumfeld :D) das Buch schon gelesen hat. Aber ich kann‘s auch nicht anders ausdrücken: es haut einen einfach um.
Da ich mir nicht sicher war, ob es im Englischen nicht zu schwer für mich wäre, (da doch teilweise einiges philosophiert wird) habe ich die deutsche Ausgabe gewählt, aber allein in der fand ich die Sprache und die Wortwahl unglaublich. Das Zitat, das ich oben genommen habe, ist nur eines von vielen. Wenn ich jetzt über das Buch nachdenke, dann ist es beinahe wie eine komplette Sammlung von Zitaten, von denen jedes das andere übertrifft.
Dass es Krebsbücher gibt, ist wohl nicht neu. Aber die Art, wie das Thema in diesem  Buch behandelt wird, ist mir noch nicht untergekommen. Hazel ist kein Mensch, der sich in Selbstmitleid ertränkt, nein, Hazel ist trotz allem ein wunderbarer Protagonist, der mir bisher noch nicht untergekommen ist. Ich habe sie von der ersten Seite in ihr Herz geschlossen und mich von Anfang an vor dem Moment gefürchtet, an dem ich das Buch zuschlage und sie gehen lassen muss.
Dasselbe ist mir mit Gus passiert. Wer das Buch kennt und liebt, wird mir wohl zustimmen, dass jeder in seinem Leben einen Gus haben sollte. Gus scheint in jeder Situation die richtigen Worte zu finden und all die Gespräche, die er mit Hazel fühlt, sind so unglaublich wunderbar und begeisternd.
Ich glaube, ich kann mich gar nicht anders ausdrücken. Ich finde gar keine Worte für das Buch, keine außer „Ah, verdammt, es ist so toll!“ und ähnliches, aber ich schätze, da wird der ein oder andere Leser einen Anfall kriegen.
Auch wenn, wie bereits erwähnt, es ein Krebsbuch ist, ist die Stimmung einen Großteil der Zeit nicht bedrückend, sondern leicht. Man findet sich bei Hazel und Gus wieder und erlebt mit ihnen das, was sie erleben. Streitet sich mit ihnen, wenn sie streiten, freut sich mit ihnen, lebt mit ihnen. Man lacht. Ich musste wirklich oft lachen, aber zugleich auch wieder weinen – was zu erwarten ist. Ich habe mich von Anfang an vorbereitet, denn letztendlich ist es doch ein Buch, das zum Nachdenken anregt und so berührende Töne von sich gibt, dass man nicht anders kann.
Wenn ich von der Rückseite des Buchumschlages zitieren darf: „Wer hier nicht weint und nicht lacht, fühlt wohl schon lange nichts mehr… Das ist kein Jugendbuch, sondern Literatur für alle – anmutig, komisch, kostbar.“ (Werner Bartens in der Süddeutschen Zeitung.)
Und genau DAS bringt das auf den Punkt, was ich seit einigen hundert Wörten verzweifelt zu erklären versuche. Doch ich schätze, letztendlich muss man das Buch selbst lesen, um seinen Zauber zu erleben…

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist das erste Buch, was ich von John Green gelesen habe, aber sicher nicht das letzte! Es begeistert und berührt auf allen Ebenen und wer bisher noch darum geschlichen ist (falls es solche überhaupt noch gibt :)) soll es sich mindestens zu Weihnachten wünschen! 😀
Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Hardcover: 285 Seiten
Verlag: Hanser Verlag
Reihe: –
Preis: 16,90€

Du magst vielleicht auch

3 Kommentare

  1. Marie?! 😀
    Ja, musst du unbedingt! 🙂 Nachdem ich dein Kommi gelesen habe, hab ich "Eine wie Alaska" in der Bibliothek entdeckt – ist schon ausgeliehen und ich nehm's mir in den Ferien vor. 🙂
    Kein Ding 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.