7 Dinge in Büchern, die wir wirklich mal klären sollten

Der heutige Post ist inspiriert von Paper Fury, die zwei Beiträge über Unrealistic Happenings in YA Books (Teil 1 und Teil 2) geschrieben hat. Und obwohl sie schon zwanzig sehr ordentliche Gründe aufgezählt hat, ist mir in letzter Zeit beim Lesen doch immer noch etwas aufgefallen, das mich selbst etwas… irritiert hat.
Wie immer der Disclaimer: Die folgenden Aspekte sind teils überzogen und mit Sicherheit übertrieben dargestellt. Ich bin mir sicher, dass man außerdem zu jedem eine Ausnahme findet. Und nein, ich kritisiere auch nicht eure Schreibprojekte, sollten sie eines dieser Dinge beinhalten. (Ganz im Ernst: den meisten Dingen kann man beim Schreiben nicht entgehen, die finde ich auch in meinem eigenen Manuskript. Und wir wollen ja auch eine Geschichte erzählen, nicht pedantisch genau den Tagesablauf der Charaktere wiedergeben.)
Jetzt aber zum Thema:

1. Keiner benutzt jemals die Toilette

Im Ernst jetzt, Leute. Ich verstehe, dass es Leute gibt, die Blasen aus Stahl haben… aber was ist mit den Charakteren, die morgens aufwachen und sich munter ans Retten der Welt machen? Müssen die nicht auf die Toilette? Oder diejenigen, die gerade erst zehn Stunden im Auto verbracht haben, weil sie das halbe Land durchquerten… habt ihr unterwegs nichts getrunken??? Was stimmt mit euch nicht? Oder gibt es in diesen fernen Welten keine Toiletten mehr und überhaupt keine Körperfunktionen, denn wer braucht das schon? Dann muss man auch nicht mehr fürchten, zu schwitzen, wenn man dem heißen Typen von nebenan begegnet.

2. Essen? Trinken? Keine Zeit!

Zugegeben: Hin und wieder erwähnen die Autoren das beliebteste Gericht in Erfindungskastanien, und mit ganz viel Glück erfahren wir sogar die Lieblingsspeise der Protagonistin, mit der wir drei Bände und drölf Spin-Offs auskommen müssen. Und wisst ihr, wenn man beschäftigt mit dem Retten der Welt ist, ist das Essen vielleicht zweitrangig. Aber… trinken? Haben die Charaktere keine Angst, dass sie völlig dehydriert vor dem Bösewicht umfallen und die Welt dann untergeht, nur, weil sie sich weigerten, einen Euro für eine Wasserflasche auszugeben?
(Das würde immerhin erklären, warum niemand jemals auf die Toilette muss.)
Und ist euch schon mal aufgefallen, wie viele Charaktere ihr Essen nur „auf dem Teller hin und herschieben“? Jedes Mal, wenn ich das lese, verkümmert meine Seele etwas weiter. Mindestens. Ich versteh ja, dass dieser ganze Abenteuer-Kram ganz schön aufregend ist. Aber wie wollt ihr gegen Monster kämpfen, wenn ihr zuletzt vor zwei Tagen eine halbe Gurke gegessen habt??

3. Veilchen und Rosen

So riecht zumindest gefühlt jeder Charakter. Wenn er das Loveinterest ist, darf gern noch etwas Herbes dazukommen, vielleicht Moschus? Aber diesen Punkt hier möchte ich ganz besonders auf historische Settings beziehen.
Aus Recherchegründen lese ich gerade Ruth Goodmans How to be a Victorian, und, Leute, das war damals echt nicht so frisch und leicht, wie wir uns das gerne vorstellen wollten. Es stimmt, dass im Laufe des 19. Jahrhunderts Parfüm für jeden zugänglich wurde – aber wusstet ihr, dass die wirklich exquisiten Düfte nur den Reichen vorbehalten waren? Die hatten oftmals bis zu zehn verschiedene Komponenten. Das konnte sich kein Arbeiter leisten.
(Nebenbemerkung: Und dass die Familien sich kaum über Wasser halten konnten, kann natürlich dafür missbraucht werden, dass die Prota schlank und begehrenswert ist. Wer braucht schon Mangelernährung!)
Und was ist mit all den sauberen Klamotten? Weiß war damals schwer instand zu halten, und dieses tiefe Schwarz konnte man in den Anfängen des Jahrhunderts noch gar nicht richtig herstellen, ohne dass es relativ schnell verblasste! Außer natürlich, man gehörte zu den Schönen und Reichen. Die mussten sich auch keine Sorge um die wöchentliche Wäsche machen (die mindestens einen ganzen! Tag beanspruchte), weil sie so viele Kleidungsstücke hatten, dass sie erst nach ein paar Monaten nichts Frisches mehr anzuziehen hatten.
Über die Hygiene sprechen wir lieber nicht. Sagen wir es so: Gerade für die Leute aus niederen Ständen damals war es nicht einfach, kontinuierlich nach Veilchen und Rosen und weiß Gott was zu riechen. Aber zu erwähnen, dass die Protagonistin Mundgeruch hat (denn wer packt auf Abenteuern überhaupt eine Zahnbürste ein???), ginge ja gar nicht.

4. Schul(nicht)gänger

Von diesem hier gibt‘s ein paar Varianten. Entweder der Protagonist ist so beschäftigt mit dem Weltretten, dass er einfach die Schule ganz sausen lässt – ist ja keine große Sache. Wenn die Eltern fragen, wo man war, antwortet man natürlich mit der Schule. Solche Lügen fallen ja auch gar nicht auf… die Lehrer freuen sich wahrscheinlich, wenn die Drachen nicht mehr im Unterrichtsraum besiegt werden.
Alternativ geht der Auserwählte zur sogenannten Pseudo-Schule. In der Pseudo-Schule gibt es auffällig viele und ausgiebige Pausen, in denen man sich darüber unterhalten kann, ob der unwichtige Nebencharakter XY wirklich naturblond ist. Die Klassen sind in der Regel kurz, die Lehrer geben nie Hausaufgaben auf, und keiner schreibt jemals Klausuren – es sei denn, es ist plotrelevant, oder Daemon braucht einen Grund, Katy den Bleistift in den Rücken zu stechen. Fast schon beneidenswert. Wäre ja auch doof, wenn der Protagonist in seiner Freizeit keine Zeit hätte, die Stadt vor dem Monster zu bewahren, weil er seinen Deutschessay noch nicht fertig hat.

5. Kleinere menschliche Verfehlungen

Warum haben die Charaktere eigentlich nie Steine in ihren Schuhen? Und wo kann man diese Schnürsenkel kaufen, die niemals aufgehen? Was ist mit BH-Trägern, die verrutschen? Wir alle kennen die Fälle von Grünzeug-in-den-Zähnen oder Schokolade-im-Mundwinkel, auf die man uns erst drei Stunden später nach dem eigentlichen Vorfall aufmerksam macht. Oh, und ihr wollt mir nicht erzählen, dass der Protagonistin niemals das Handy herunterfällt und sie beim Aufheben ein Stoßgebet gen Himmel schickt, dass der Bildschirm noch in Ordnung ist. Das ist nämlich noch unheimlicher, als dem Bösewicht zu begegnen.

6. Die perfekte Ausdrucksweise

Okay, okay, zu diesem ein kleiner Disclaimer: Natürlich sollen die Charaktere nicht so reden, wie wir uns unterhalten. Denn wir unterbrechen uns andauernd, weil wir etwas Falsches gesagt haben, eine Information ausgelassen haben oder einfach uns das Wort nicht einfällt – entweder wir korrigieren uns selbst oder unser Gegenüber. (Selbst- und Fremdreparaturen nennt man das in der Linguistik.)

Aber jetzt mal ganz im Ernst – ein bisschen mehr Realität wäre schon cool. Weil es eben Situationen gibt, in denen ich einen Satz anfange und nicht mehr weiß, über was ich eigentlich reden wollte. Und ganz sicher fällt mir nicht der Fachbegriff ein, den die Protagonistin gerade eben ganz casual im Gespräch mit ihrem Loveinterest fallen gelassen hat. Was ist mit Charakteren, die so viel auf Englisch lesen, dass sie den englischen Ausdruck viel besser finden? Die sich mal verhaspeln, nicht nur, weil sie nervös sind, sondern einfach, weil sie so schnell reden, dass man kaum noch hinterherkommt? Aber nein. Sie unterhalten sich alle fehlerfrei in vollen Sätzen. „Wie schön, dich zu sehen, edelster Freund; würde es dir behagen, mir später eine elektronische Textnachricht zukommen zu lassen?“

7. Pseudo-Bücherwürmer

Ich habe mich in diesem Post schon darüber ausgelassen, dass es mich manchmal sehr irritiert, wie gut belesen die Charaktere sich geben. Dass sie quasi mit hochgestochenen Zitaten um sich werfen.
Aber was ist mit den lesenden Charakteren, die nachts um halb zwei im Rausch fünf Bücher auf Amazon bestellen? Die, deren Bücherregal fast aus allen Nähten platzt? Oder die von ihrem SuB erschlagen werden? Die nicht an Mängelexemplaren vorbeigehen können? Warum tut ihnen nie das Handgelenk von dem tausendseitigen Klassiker weh? Besitzt hier niemand einen Kindle?
Oh, und machen sie Leserillen in ihre Bücher? Das alles sind wichtige Informationen! Denn all das gehört zum Lesen dazu… und nein, Gegenargumente akzeptiere ich nicht.*
Ich habe nichts gegen lesende Charaktere. Aber ich finde es tatsächlich schade, wenn das Lesen nur als Attribut verwendet wird, weil dem Autor kein besseres Hobby einfällt.
* Dann müsste ich akzeptieren, dass es nicht normal ist, nachts im Halbschlaf John Greens neues Buch vorbestellt zu haben. Pssschhh.
 
Was meint ihr, fällt euch noch etwas ein? Bestimmt gibt es noch haufenweise weitere Dinge, die mir entfallen sind. Wappnet euch schon mal für einen zweiten Teil. ?

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30 Kommentare

  1. Hey,

    eine tolle Idee! ^-^
    Das Fehlen von den Toilettengänge und kleinere menschliche Verfehlungen finde ich ehrlich gesagt nicht so schlimm, da das ja genauso ist, wie du anfangs geschrieben hast. Niemand will den genauen Tagesablauf eines Protagonisten wissen und deshalb wird das oft einfach ausgeklammert, denke ich. 😉

    Aber das mit dem Lesen und der "Pseudoschule" ist mir auch schon aufgefallen. Ich lese schon mein Leben lang und habe bis jetzt noch kein einziges Mal in meinem Leben mal ganz salopp in einen Dialog ein Buchzitat eingebaut. ^^ Und diesen typischen Highschools in YA-Romanen kennt man ja. 😉

    Was ich mich immer frage ist, wenn Mädchen wochenlang irgendwo unterwegs sind um die Welt zu retten, wie machen die das dann wenn sie ihre Tage bekommen? 😮 z.B. bei Maze Runner.

    Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil! 🙂

    Liebe Grüße
    Jasi <3

  2. Hey, deine Auseinandersetzung ist ja richtig herrlich zu lesen 😀 Hat mich total erheitert und ich grinse immer noch 😀
    Du hast auf jeden Fall recht, aber vielleicht würden wir bei all den Trivialitäten schrecklich gähnen, so wie du eingangs schon sagtest… Wer weiß, es ist wohl besser, wenn der Charakter auf der Toilette alleine bleibt – oder es eben sein lässt 😀
    Liebe Grüße, Katharina

  3. 1. Den Gedanken hatte ich tatsächlich gerade erst beim letzten Buch, das ich gelesen habe. Da fliegen sie über einen Tag in einem Heißluftballon und nie wird beschrieben, ob sie nicht mal aufs Klo müssen und das hat mich irgendwie stutzig gemacht ^^.
    Normalerweise finde ich es auch okay, wenn so alltägliche, selbstverständliche Dinge nicht erwähnt werden. Aber wenn jemand dann andere solche Dinge beschreibt (Die Figur steht auf, schnapp sich n Toast und ihre Sachen und verlässt das Haus.), dann wundert es mich schon, wenn zwar alles andere erwähnt wird, aber das nicht.

    2. ist mir tatsächlich noch nicht so krass aufgefallen, wobei gerade Trinken wirklich völlig vernachlässigt wird. Und das mit dem Sesseln hin und her schieben stimmt echt xD.

    3. Stimmt, Mundgeruch müsste echt mal erwähnt werden ^^. Aber vllt ist das in historischen Settings so normal, dass es schon wieder nicht der Rede wert ist xD.

    4. Pseudo-Schulen, gutes Wort xD. Ist aber wirklich so. Eigentlich spielen immer nur die Pausen eine Rolle oder es wird vllt mal Mathe/Algebra erwähnt.

    Über 5. habe ich auch nie drüber nachgedacht, aber das stimmt wirklich. Meine Schnürsenkel gehen jeden Tag bestimmt zweimal auf. Das würde locker erwähnt werden, wenn ich die Figur eines Buches wäre ^^.

    7. stimmt auch total! Viele Figuren haben ein Lieblingsbuch oder zitieren aus Klassikern und vllt bekommt man mal mit, dass sie lesen, aber in Buchläden sind sie nie oder fangirlen in buchigen Facebookgruppen oder so ^^.
    (Ich hab das Buch auch nachts vorbestellt ^^.)

    Eine tolle Idee für einen Post (bzw eine tolle Fortsetzung der Idee :)).

    Liebe Grüße 🙂
    Charlie

  4. Hey Isabella
    Ich habe bei Punkt 3 "Veilchen und Rosinen" gelesen und war völlkg irritiert. Welcher Buchcharakter duftet denn bitteschön nach Rosinen?! Naja, beim zweiten Mal hab ichs dann richtig gelesen 😀 Aber hey, Rosinen wäre doch ne nette Abwechslung!

  5. Liebe Jasi,

    freut mich, dass du ein paar Sachen genauso empfindest 😀 Und ich stimme dir da absolut zu – bis ins kleinste Detail soll nichts beschrieben werden. Aber hin und wieder ein "Hey, die zwei Liter Kaffee, die ich in mich reingeschüttet habe, drücken mir gerade echt auf die Blase" könnte ja auch nicht schaden 😛

    Ohja, das habe ich mich auch schon öfters gewundert! Witzigerweise habe ich gerade ein Buch – Now I Rise von Kiersten White – gelesen, in dem das tatsächlich thematisiert wurde. Aber auch bei den Tributen von Panem etc. hat mich das auch immer gewundert. Stelle ich mir auch verdammt unangenehm vor, ehrlich gesagt xD

    Alles Liebe,
    Isabella

  6. Vielen Dank, das freut mich total! 🙂 Und du hast absolut recht – aber hey, aber der viele Kaffee, den die Helden herunterstürzen, drückt doch irgendwann bestimmt auf der Blase 😛

    Alles Liebe,
    Isabella

  7. Ich hatte gerade richtig Angst, dass ich mich vertippt habe! 😀 Aber du hast recht – mehr Charaktere, die wie Rosinen riechen! 😀 (Fehlt nur noch Zimt, dann haben wir einen Stollen 😉 Du magst doch auch keinen Zimt, oder?)

  8. Liebe Charlie,

    danke für deinen lieben und ausführlichen Kommentar! 🙂 Freut mich, dass du die Situationen ebenfalls nachvollziehen kannst 😀

    Was drittens anbetrifft, hatte ich auch schon überlegt, ob die Leute damals einfach die Gerüche gewohnt waren. Auf uns wirkt das total unhygienisch, aber damals wurde teilweise auch noch zeitweise geglaubt, dass Waschen z.B. gefährlich für die Atmung der Haut ist. Ich kann auch wirklich verstehen, dass das in Geschichten nicht erwähnt wird – da kann ja jede/r Autor/in selber entscheiden, wie viel eingeschlossen werden soll. Aber die Leute damals waren wirklich härter drauf als wir, so viel ist klar. 😀

    Ohja, stimmt! Buchläden und Austausch im Internet… das erinnert mich daran, warum kleben die Charaktere nie auf Social Media fest? Jetzt habe ich schon Ideen für einen zweiten Teil… 😀

    Finde es übrigens total beruhigend, dass ich nicht die einzige Nachtkäuferin bin 😉

    Vielen Dank!

    Alles Liebe,
    Isabella

  9. Hey,

    toller Artikel 🙂 Solche Kleinigkeiten fallen mir auch manchmal auf. Bei manchen Dingen erkläre ich mir auch einfach, dass sie zwischen den Zeilen passieren, aber manchmal muss man sich schon sehr wundern^^
    Ich habe mich mal irgendwann über ein Buch aufgeregt, was im Mittelalter spielt und das Loveinterest hatte eine Ritterrüstung an und hat seine Liebste getragen. Natürlich hat er nicht nach Rost, Schweiß und Pferd gerochen, sondern nach Rosen und etwas erdigem. Da musste ich dann doch mal lachen 😀

    Das mit der Aussprache fällt mir irgendwie eher in Filmen und Serien auf als in Büchern. Ich denke mir häufiger, dass ich es total unrealistisch finde, dass niemand einen Lückenfüller benutzt (als ähm oder so was) und sich auch nie verspricht. Da freue ich mich dann immer besonders, wenn es doch mal bewusst passiert^^

    Liebe Grüße
    Lena

  10. Lustiger Post und jetzt, wo es erwähnt wird, fällt es mir auch auf. Es gibt selten Toilettengänge oder ähnliche Probleme. Dabei ist das nur menschlich. Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich nicht wüsste, wie und wo ich solche Dinge (bes. Toilettengang) in die Geschichte einbauen sollte. Besonders wenn es etwas ausführlicher als "und sie verschwand auf der Toilette", sein soll, denn es gilt ja, dass jede Szene die Geschichte vorantreiben muss. Und es sei denn auf dem Klo wartet die Überraschung des Lebens, tut es das nicht, weswegen es eben weggelassen wird.

  11. Da springt mir jetzt mal der 6. Punkt total ins Auge, weil ich da selbst neulich erst drüber nachgedacht habe. Ich weiß nicht mehr welches Buch es war, aber folgendes Szenario: Sie hat einen Nervenzusammenbruch, ist total am Heulen und erzählt ihm, was in ihrer Vergangenheit passiert ist.
    Also ICH wäre da total durch den Wind und chaotisch und wüsste nicht mal wo ich anfangen würde und sie? Sie redet alles runter, als hätte sie es sich aufgeschrieben und auswendig gelernt 😀
    Mensch, unmöglich 😀

    Liebst, Lara.

  12. !!!!
    Dass bei einem Abenteuer nicht jeder Ausflug in die Büsche dokumentiert werden muss, finde ich okay, aber dass die Charaktere hin und wieder etwas essen und trinken müssen, wird wirklich so gut wie nie beachtet. Und du hast recht, wenn es etwas zu Essen gibt, dann landet es so gut wie nie wirklich im Mund der Hauptfigur. An deren Stelle wäre ich nicht nur schlecht drauf weil bald die Welt untergeht, sondern auch vor Hunger 😀
    Das mit den Gerüchen nervt mich auch total. Niemand riecht von Natur aus nach seltenen Blumenarten und erst recht nicht dann, wenn er gerade eine Verfolgungsjagd hinter sich hat oder seit Wochen durch den Wald irrt. Das ist einfach nur unrealistisch und albern. 😀
    Und die Ausdrucksweise: JA. Würde ein Charakter so sprechen wie ich, würde ich vermutlich schnell entnervt das Buch wieder weglegen, weil kein vernünftiger Satz gebildet wird, aber wenigstens hin und wieder kann man sich doch wirklich mal versprechen oder stocken.
    Die Anzahl der mysteriösen Badboys die dann plötzlich seitenlange Austen Zitate runterbeten können, ist wirklich viel zu hoch. Das wird wirklich immer nur als "schaut mal, sein Kopf ist nicht nur da um gut auszusehen"-Merkmal missbraucht und spielt ansonsten keine Rolle.

  13. Liebe Lena,

    ohje, das kann ich verstehen 😀 Das Buch hätte ich dann gar nicht mehr richtig ernst nehmen können.

    Oh, du hast total recht! Dabei kann man doch gerade in Filmen und Serien das Ganze noch besser darstellen. Eigentlich schade – obwohl es mich interessieren würde, ob uns das letztendlich nicht sogar negativ auffallen würde.

    Alles Liebe,
    Isabella

  14. Da stimme ich dir voll und ganz zu, bis ins kleinste Detail alles zu beschreiben, macht natürlich keinen Sinn. Ich wundere mich nur manchmal, wenn die Charaktere stundenlang Verfolgungsjagden unternehmen oder pausenlos über die halbe Welt flüchten, ob sie sich eigentlich nie ärgern, unterwegs eine Toilette aufsuchen zu müssen. 😀

  15. Aber echt! 😀 Das kann ich richtig gut nachvollziehen, das ist mir schon so oft über den Weg gelaufen. 😀 Und im echten Leben verhaspelt man sich zwanzig Mal und fängt fünfmal neu an und kriegt das Ganze nie richtig erklärt, haha. 😀

    Alles Liebe,
    Isabella

  16. Amen 😀 Ich wäre definitiv auch der Charakter, der alle anderen verbal angreifen würde, weil ich hungrig sehr schnell sauer werde. 😀

    Und ich meine, wenn man nicht den Schweißgeruch beschreiben will, schön, dann eben nicht. Aber man soll uns Lesern bitte nicht die Lüge verkaufen, dass der Typ immer noch nach seinem ach so sexy Parfüm riecht, obwohl er es zuletzt vor einer Woche aufgetragen hat? 😀

    Ohh, da hast du recht! Dass man quasi seine negativen Eigenschaften irgendwie kompensiert. Finde das immer total unglaubwürdig. Vor allem, wenn man den Typen dann nie lesen sieht – vielleicht hat er die Zitate nur auswendig gelernt, um die nächste Protagonistin abzuschleppen, hehe.

    Hab ein schönes Wochenende! 🙂

  17. Ein toller Post, der mir aus der Seele spricht. 😀

    Ich schätze, Toilettengänge sind vor allem auch immer noch ein bisschen ein Tabuthema, daher wird das einfach ignoriert. Gerade in High Fantasy ist aber dann doch sehr auffällig, wie lange Helden reisen können, ohne dass die Blase drückt. xD
    Guter Punkt von Jasi war aber auch die Regel. Ich glaube, bisher ist mir das in einem Fantasy-Buch gerade mal in "Throne of Glass" begegnet. Aber wer weiß, vielleicht nehmen die Mädchen auch einfach alle die Pille durch. ^^

    Ich musste beim vierten Punkt an der Stelle mit dem Bleistift echt lachen, aber … ja. Schule ist wirklich nebensächlich. Versetzt werden sie trotzdem alle, auch wenn sie garantiert nicht mehr zum Lernen kommen. ^^

    Punkt 6 ist vermutlich etwas, was gar nicht durchs Lektorat respektive Korrektorat kommen würde, weil es schon den Lesefluss hemmen würde, wenn sich die Charaktere dauernd verhaspelten oder vor sich hin stammelten. Auch bei der Ausdrucksweise kann das nicht hundertprozentig authentisch sein, wenn man einen gewissen literarischen Anspruch halten soll.

    Was mir noch aufgefallen ist: Alles wird immer gefangen. "Er warf ihr den Apfel/ das Schwert/ o.ä. zu und sie fing ihn problemlos." Ich hatte den Apfel fallen gelassen und wär vom Schwert wahrscheinlich erstochen worden.
    Es wird auch immer durchs dickste Dickicht geschlichen, als hätten alle jahrelange Schleichausbildung. Aber hey, vielleicht tragen die alle so Spezialschuhe. ^^

    Liebe Grüße,
    Dana

  18. Liebe Dana,

    ja, High Fantasy ist da wirklich der Hauptverdächtige 😀 Und du hast recht – an Celaena habe ich auch schon denken müssen, da wird das Thema wirklich angesprochen. (Auch wenn sie echt immer noch unverschämt fit ist :D) Und das mit der Pille kann natürlich auch sein, vielleicht gibt es in diesen mysteriösen Welten ja das ultimative Verhütungs-/Allheilmittel 😉

    Oh, guter Punkt mit der Versetzung! Aber natürlich, ein Charakter darf nicht durchfallen. Sonst könnte er ja nicht rechtzeitig zum Abschlussball. 😀

    Dass man Redebeiträge der Figuren nie hundertprozentig authentisch darstellen kann, ist natürlich klar. Man soll dem Beitrag ja auch mit einer Prise Salz nehmen. 🙂

    Und du hast absolut recht, danke für die Ergänzung! 😀 Ich würde auch definitiv immer den Gegenstand fallen lassen – oder mich ducken.

    Alles Liebe,
    Isabella

  19. HI du
    das ist ja mal ein genialer Beitrag 🙂
    1) er brachte mich zum lachen
    2) irgendwie fragte ich mich das auch schon mehrach
    3) wenn es auf das Klo geht dann meist wegen Erbrechen oder sonstigen Krankheiten (finde ich immer doof)

    Danke für deinen tollen Beitrag, den ich morgen bei meinen Gänseblümchen erwähnen werde :).
    Gruß Nicole

  20. Huhu!

    Klasse geschrieben und nur zu wahr… Besonders die Pseudo-Leserinnen sind mir schon öfter aufgefallen. Wann sieht man die denn wirklich mal LESEN?

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

  21. Interessanter Post;)
    Ich habe mir über vieles noch keine Gedanken gemacht. Aber du hast so recht! Die müssen doch auch mal menschliche Probleme haben und auch mal Tollpatschig sein. Sehr lustiger Beitrag. Freue mich auf den nächsten!

  22. Hallo Isabella,
    genau das habe ich mir auch schon unzählige Male gedacht! Vor allem die "Pseudoleser" sind mir schon öfter aufgefallen. Sehr lustig und unglaubwürdig ist es, wenn dann auf einmal Leute, die nie wirklich lesen, zu jeder Gelegenheit ein Zitat bereit haben. 😀 Ich selbst, habe noch nie ein passendes Zitat in ein Gespräch einbringen können, warum können das Leute, die noch nie ein Buch in der Hand hatten? Oder haben die einfach nur gerade keine Zeit zum Lesen, weil sie die Welt retten müssen, oder sowas? 😀
    Liebste Grüße,
    Denise

  23. Hallöchen,
    einen super Beitrag hast du da geschrieben!
    Das mit den schulen ist mir ja auch schon aufgefallen. Sobald das Abenteuer beginnt, wird die Schule kaum noch erwähnt 😀
    Ich werde bei dir definitiv noch öfter stöbern 😉

    Liebste Grüße
    Kate ♥

  24. Genial!
    GENIAL!
    Grandios! Und ja ich musste Genial in Großbuchstaben schreiben! Was feiere ich diesen Artikel gerade und habe bei jedem Satz so heftig genickt, dass mir jetzt ein bisschen mein Hirn weh tut 😉

    Liebste Grüße
    AnnaTeresa

  25. Huhu!

    Ich hab deinen Beitrag gerade bei der Zeilenspringerin entdeckt, sie hat dich in ihrer Stöberrunde erwähnt 🙂

    Sehr witzige Sachen hast du da zusammengefasst und ja, oftmals fehlen diese allzu natürlichen Kleinigkeiten. ABER ich hab sie auch oft schon gelesen: Toilettengänge, Mundgeruch, auch das kommt in Büchern vor.

    Allerdings: muss ich das wissen wann jemand aufs Klo geht? Viele Sachen find ich einfach überflüssig – außer es hat eben was mit der Geschichte zu tun … ich denke, das kommt auch ein bisschen auf das Genre an 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

  26. Hallo Isabella,
    eine witzige Auflistung! Vor allem das mit den "kleinen menschlichen Verfehlungen". Hin und wieder kommen diese Sachen in den Romanen vor, aber oft auch nicht. Ich weiß es nicht genau, aber ich werde mal drauf achten.
    Liebe Grüße
    Daniela

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