„Ich kaufe mir niemals einen E-Reader!“ (Eine Liebesgeschichte)

Ich erinnere mich noch vage daran, wie es war, als die ersten E-Reader in Deutschland auf den Markt kamen. Damals waren sie so neu und besonders und überall brachen die Diskussionen aus, ob sie das „echte“ Buch ersetzen würden. Umfragen wurden gemacht, Statistiken konstruiert, erste Befürchtungen ausgesprochen. Ich schüttelte nur den Kopf, nahm mein tausendseitiges Taschenbuch zur Hand und sagte mir, also ich könnte ja niemals die Tinte gegen E-Ink austauschen.
Tja, jetzt, ein paar Jahre später, bin ich Besitzerin eines Kindle Paperwhites. Und obwohl ich das Teil erst seit etwas über einer Woche habe, weiß ich jetzt schon, dass ich es nie wieder hergeben möchte.
Das soll kein Post werden, in dem ich euch irgendwelche technischen Details vorstelle. Ich habe nie einen anderen E-Reader genutzt, kann keinen Vergleich ziehen. Aus meiner Amateurperspektive kann ich allerdings sagen, dass ich mich für den Paperwhite aus zwei Gründen entschiede habe: Der Preis war in Ordnung für das, was ich wollte, (89€, wenn er im Angebot ist!) und der E-Book-Kauf über Amazon ist simpel und problemlos für mich. Das war allerdings erst, nachdem ich mir eingestanden hatte, dass ich diesen bösen E-Book-Reader doch nicht mehr so übel fand.

Was sich geändert hat? Gute Frage. Ich brauche meistens etwas Zeit, um mich an Neuerungen zu gewöhnen. Ausschlaggebend war letztendlich, dass ich mittlerweile einen Großteil der Bücher, die ich lese, auf Englisch verschlinge. Und gerade Amazon hat oft echt unverschämt gute Kindle-Deals. (The Long Way to a Small, Angry Planet, das ihr oben abgebildet seht, kostet aktuell 99 Cent!) Klar kann man dadurch Gefahr laufen, nur noch auf „Kaufen“ zu klicken. Aber das passiert auch mit gedruckten Büchern. 😉 Für mich ist es einfach optimal.

Hinzu kommt, dass ich letztes Jahr für‘s Studium ausgezogen bin und relativ oft zurück in die Heimat fahre — und so witzig es auch ist, das Klischee des Bloggers zu erfüllen, der gefühlt fünfundzwanzig Bücher von A nach B schleppt, für die Nerven macht es keinen Spaß. Der Kindle wiegt kaum was. Und ich kann mehr Bücher bei mir haben, ohne dass ich einen halben Nervenzusammenbruch habe, weil mir der Platz im Rucksack ausgeht.

Die Einrichtung war super einfach. Die Handhabung ist simpel. Ein Oxford Dictionary ist bereits vorinstalliert, was eben gerade bei englischen Büchern das Lesen einfacher macht. Es gibt eine Notizfunktion, dank der ich Stellen, auf die ich gegebenenfalls in Rezensionen zurückgreifen möchte, direkt markieren kann. Der Touch ist vollkommen in Ordnung. Nachts brauche ich kein Leselicht. Und ich kann in der Sonne lesen — da spiegelt nichts, das Display muss nicht einmal heller gestellt werden, die Schrift bleibt trotzdem deutlich lesbar.

Die Verliebtheit hält an. Weil ich das Buch an jeder Stelle bequem pausieren kann und mir nicht um ein Lesezeichen den Kopf zerbrechen muss, weil ich in jeder Position auf dem Bett lesen kann, ohne dass mir das Handgelenk halb abbricht, weil das Hardcover zu schwer oder unhandlich ist oder ich ständig die Seiten offenhalten muss.

Nein, ich werde dem gedruckten Buch nie, nie, niemals abschwören. Aber für mich ist der Kindle Paperwhite eine perfekte Ergänzung, die ich nicht mehr vermissen möchte.

Viel mehr interessieren mich aber eure Erfahrungen: Habt ihr einen E-Reader? Möchtet ihr euch gerne einen anschaffen? Oder seid ihr überzeugt, dass euch niemals so ein Teil ins Haus kommt? Ich bin gespannt. ?‍?

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19 Kommentare

  1. Hallo,
    also ich gestehe, ich habe (noch) keinen Ebookreader daheim und eigentlich auch nicht vor, so schnell eines zu besorgen. Ich mag gedruckte Bücher. Aber ich verurteile keinen, der Ebookreader liebt und sie auch nutzt.
    Ja, leider ist es oft so in der großen weiten Bluchbloggerwelt, das es teilweise zu richtigen Anfeindungen kommt, wo es um das Pro und das Contra von Ebooks und Prints geht und keiner dem anderen seine Vorlieben gönnt. SChade eigentlich, aber nun, so ist mal das "harte" Web. Ich, wie gesagt, gönne jedem sein Ebookreader, möchte allerdings auch so aktzeptiert wreden, das ich diese nicht mag (noch nicht! Man soll ja niemals nie sagen).
    Also Gratulaiton zum Ebook Reader und ganz viel Spaß damit 🙂
    Liebe Grüße
    Anja vom kleinen Bücherzimmer

  2. Hey Isabella!
    Schön, dass du dich so schnell mit dem Kindle angefreundet hast 😀
    Ich habe meinen im Prinzip zufällig, weil ich ihn vor ein paar Jahren bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Keine Ahnung, ob ich mir ansonsten damals einen gekauft hätte, aber ich bin eindeutig froh, dass ich ihn habe, auch wenn ich ihn fast nur für ebook-only Bücher oder solche Angebote nutze. Für mich ist die Handlichkeit auch ein großes Argument, gerade für unterwegs ist er einfach perfekt, weil es doch recht unpraktisch ist, mit einem dicken Hardcover z.B. am Bahnhof zu stehen – vom Gewicht mal ganz abgesehen.
    Für mich also auch nur eine Ergänzung und kein Ersatz für gedruckte Bücher, aber drauf verzichten würde ich auch nicht mehr wollen 😀 Obwohl ich nur die simple Version habe, aber die reicht für mich auch.

    Liebe Grüße!

  3. Ach ich war auch eine derjenigen, die immer gedruckte Bücher haben und kaufen wollte, aber immer mehr in die Vorteile des eReaders sehe. Ich muss keine schweren Bücher mitschleppen, ich kann überall lesen – auch mit schlechteren Lichtverhältnisse, ich kann die Schriftgröße anpassen – gerade für meine nachlassende Sehkraft ideal, und und und ^^

    Ich mag beides und ich werde beiden solange nutzen wie es geht und einfach die Geschichten genießen, statt mir den Kopf darüber zu zerbrechen, welches Medium nun besser oder schlechter ist ^^

    Liebste Grüße,
    Vivka

  4. … okay, hab mir das Buch jetzt auch geholt. 99 Cent, wie genial ist das bitte? 😀
    Ich hab mir meinen Kindle damals für Kanada geholt und bin so froh drüber! Ich werde mit Sicherheit nie nie aufhören, gedruckte Bücher zu kaufen (dafür liebe ich den Anblick meines Bücherregals viel zu sehr), aber gerade für Urlaube oder lange Zugfahrten ist es einfach praktischer! Und eben die Tatsache, dass man da manchmal Bücher für so unglaublich gute Preise bekommt bzw. auch welche, die es in der gedruckten Ausgabe in keiner einheitlichen Version gibt. Regt mich beispielsweise bei "The Immortal Rules" unglaublich auf, weil es eine meiner absoluten Lieblingsreihen ist und ich es bisher noch nicht geschafft habe, alle drei Bücher in der gleichen Edition zu finden, bahh!

  5. Liebe Anja,

    Da stimme ich dir voll und ganz zu! Das Wichtigste ist doch, dass wir alle dieselbe Leidenschaft – das Lesen – teilen. Ob man digital liest oder das "gute alte Buch" in die Hand nimmt oder nur Hörbücher hört, ist doch am Ende des Tages egal. 🙂

    Dankeschön, ich bin mir sicher, den werde ich haben!

    Alles Liebe,
    Isabella

  6. Ja, genau das, was du aufzählst, ist es eben 🙂 Und ich glaube auch, dass es nicht darum geht, welches besser oder schlechter ist – gerade im Augenblick habe ich das Gefühl, dass sie sich perfekt ergänzen 🙂

    Ganz liebe Grüße zurück!

  7. Liebe Jacquy,

    Das ist ja eine coole Geschichte! 😀 Und du hast wirklich recht, das kleine Teil ist einfach unglaublich praktisch, mein Rücken dankt es mir jetzt schon. 🙂 Ich bin außerdem gespannt, wie lange meine Selbstbeherrschung bei all den günstigen E-Books noch durchhält. 😀

    Alles Liebe zurück!

  8. Liebe Isabella
    Letztes Jahr im August/September habe ich mir einen Tolino gekauft. Wie du war ich zunächst hin und weg von dem Ding und kaufte ein paar E-Books, die ich schon immer mal lesen wollte. Allerdings stellte ich sehr schnell fest, dass E-Books nicht immer so günstig sind. Bei meinem Tolino ist der Online-Shop von Weltbild vorinstalliert bzw verknüpft. Dort kostet eine Neuerscheinung schnell mal 11 Franken. Da kann ich doch gleich ein paar Franken mehr kaufen und mir das Taschenbuch holen. So hielt meine Freude nicht lange 🙁 Im Sommer werde ich nach Prag gehen für eine Woche und dann werde ich ihn bestimmt wieder mitnehmen, aber ich habe ihn seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gebraucht?
    Liebe Grüsse und dir ganz viel Spass beim E-Books lesen!
    Julia

    1. Hallo,

      Ich würde dir zur Onleihe raten. Dann hast du wirklich Geld gespart. Ich finde nämlich auch, dass die eBooks im Verhältnis zum Taschenbuch zu teuer sind.

      Liebe Grüße
      Anna-Lena

  9. Ich bin ja noch in der "Ich kaufe mir niemals so ein Teil" Phase… 😉 Ich schaue schon den ganzen Tag über genug auf elektronische Bildschirme, daher weigere ich mich nach wie vor. Obwohl ich wirklich viel lese und es daher wohl praktisch wäre. Gerade auf Reisen. Hach. Noch bin ich aber analog am lesen. 😉

  10. Die sind echt sehr verlockend. Ich will gar nicht genau wissen, wie viele gratis Ebooks ich in den letzten Jahren runtergeladen habe, die ich niemals lesen werde 😀 Irgendwann werde ich die auch mal sortieren müssen, ich habe nämlich gar keinen Überblick mehr darüber, was noch so alles auf diesem Gerät schlummert. 😀

  11. Liebe Julia,

    Ach man, das klingt echt blöd 🙁 Aber du hast recht, bei eBooks muss man oft auf Angebote achten. Gerade Neuerscheinungen würde ich mir immer lieber im Print kaufen, weil das eBook einfach nur einen Hauch günstiger ist.
    Prag klingt klasse <3 Und beim Reisen ist das kleine Teil echt nützlich 🙂

    Vielen Dank und liebe Grüße!
    Isabella

  12. Kann ich voll und ganz verstehen, so ging es mir ja auch sehr lange. 😀 Ich war aber überrascht, WIE angenehm es ist, auf dem Kindle zu lesen! Das kann man mMn gar nicht mit Laptop-/Handybildschirmen vergleichen.
    Aber analog zu lesen ist (mindestens) genauso schön. Hauptsache, man liest. 😉

  13. Hey 🙂

    Ich hab meinen Reader jetzt schon seit ca. 3 Jahren und bin sehr zufrieden damit. Ich lese zwar nicht regelmäßig mit meinem Sony (Ja, ich habe mich letztendlich für die Konkurrenz entschieden), aber gerade unterwegs finde ich ihn sehr, sehr praktisch.

    Und auch für Rezi-Ex nutze ich ihn gerne, weil ich viele mittlerweile über Netgalley anfordere. Das Regal dankt es mir auch, weil ich nicht so viel Platz habe, um Bücher aufzuheben. Prints sind daher bei mir sehr oft Durchläufer, aber bei E-Books muss ich mir darüber keine Gedanken machen :D.

    Liebe Grüße
    Ascari

  14. Huhu!

    Tjaja, ich kann das gut verstehen, ich möchte meine eReader (einer für epub, einer für mobi) auch nicht mehr missen!

    Für mich ist vor allem unheimlich hilfreich, dass ich mir eBooks vorlesen lassen kann, weil ich manchmal aufgrund einer Erkrankung Schwierigkeiten mit dem Lesen habe, weil meine Konzentration enorm abschweift. Und man kann sich ja nicht jedes Buch als Hörbuch kaufen, das würde ganz schön ins Geld gehen! Klar, die automtisierten Stimmen sind nicht immer sonderlich natürlich, aber ich kann der Geschichte dennoch folgen. Ich lese zeitgleich mit, so dass ich die Wörter gleichzeitig höre und lese, und das hilft mir dabei, nicht minutenlang abzudriften.

    Allerdings muss ich direkt sagen, du hast absolut recht, die Preise englischer eBooks verführen schnell zum Kaufen! Ganz zu schweigen von diversen Seiten im Internet, wo immer die aktuellen Angebote für englische eBooks gepostet werden, die es zum Teil sogar kostenlos gibt.

    Auf die Art und Weise bin ich irgendwann im Laufe der Jahre zu über 6.000 eBooks gekommen… Die meisten davon kostenlos, aber dafür werde ich 99,9% davon wohl auch nie lesen. Ich habe aufgehört, solchen Seiten zu folgen!

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

  15. Liebe Ascari,

    Ich gebe dir in beiden Punkten recht – unterwegs klebe ich fast nur noch am Kindle, und auch in die Versuchung der Rezensionsexemplare bin ich auch schon gekommen. 😀 Mein Regal freut sich ebenfalls, aber ich bin auch ehrlich gesagt ziemlich versucht, öfters ein Reziexemplar anzunehmen 😀 (Vielleicht sollte ich auch generell einfach an meiner Selbstbeherrschung arbeiten ;))

    Alles Liebe,
    Isabella

  16. Liebe Mikka,

    Das ist super schön zu hören, dass du mit den eBooks eine so gute Lösung finden konntest 🙂 Du hast recht, Hörbücher sind oft teurer (wobei es gerade bei Amazon öfters Kombiangebote gibt), aber die Vorlesefunktion klingt wirklich praktisch.

    Und ja… die Preise bringen mich wirklich in Versuchung. 😀 Aber aktuell gelingt es mir noch, nie mehr als zwei ungelesene Bücher auf dem Kindle zu haben. Ich lese gerade durch die günstigeren eBooks Bücher, die etwas außerhalb meiner Komfortzone liegen, was immer eine nette Erfahrung sind.

    6000 Bücher, ach herrje! 😀 Hoffentlich passiert mir das nie 🙂

    Vielen Dank fürs Verlinken und liebe Grüße!
    Isabella

  17. Hi,

    same here. 🙂 Wobei ich inzwischen auch nur noch zu vielleicht 2% Papierbücher lese und das ist wohl schon grosszügig geschätzt.
    Ich lebe inzwischen auch eher minimalistisch und da belasten mich aktuell volle Regale total, also kommt mir dort der Kindle auch sehr entgegen. 😉

    LG,
    Tanja

  18. Hi =)
    Hihi, bei mir war s ganz ähnlich. Ich musste erst ein E-Reader gewinnen damit ich meine störrische Haltung E-Books gegenüber aufgebe. Mittlerweile uiehe ich zwar imme rnoch die gedruckte variante vor, aber ich schätze meinen reader sehr dafür, dass er mir die Möglichkeit gibt Bücher zu lesen,d ie e snur als E-Books gibt, bez auf billigere E-Book Varianten zurückzugreifen, wenn ich mir nicht sicher bin ob das Buch was für mich ist, udn im Falle eines Fehlkaufes keinen all zu großen Verlust zu haben.

    Toller Beitrag
    Habe ihn auch gleich in meinem Monatsrückblick verlinkt

    LG Miss Page-Turner

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