[Rezension] Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket – John Boyne

Originaltitel: The Terrible Thing That Happened to Barnaby Brocket

Die Brockets sind eine ganz normale Familie. Eleanor und Alistair Brocket sind normale Eltern und wollen nicht mehr als mit ihren normalen Kindern ein normales Leben zu führen. Dann allerdings wird Barnaby geboren, und spätestens als er zur Decke schwebt anstatt wie normale Leute auf dem Boden zu bleiben, wird das Lebe für seine Eltern Tag für Tag anormaler. Sie schämen sich für ihr Kind – ist es denn so schwer für Barnaby, auf dem Boden zu bleiben und keine Aufmerksamkeit zu erregen?!
Die Situation „eskaliert“ und mit zarten acht Jahren wird Barnaby von seiner Mutter im wahrsten Sinne des Wortes in den Himmel geschickt. Die Reise beginnt.


Der lebendige Beweis, dass es noch Autoren gibt, die wie J.K. Rowling und Rick Riordan mit simplen Worten und schlichten, aber dennoch außergewöhnlichen Ideen unglaublich magische Bücher schreiben können. Das ist wirklich das, was mir zuerst einfällt, wenn ich zurück an Barnabys zahlreiche Abenteuer denke.
Ich weiß, dass John Boyne für „Der Junge im gestreiften Pyjama“ berühmt-berüchtigt ist, kenne das Buch aber nicht und bin daher völlig unvoreingenommen an sein neues Werk herangegangen. Zuerst muss ich gestehen, dass ich einfach komplett von dem Buch angefixt wurde, auch wenn der Klappentext vielleicht etwas kindlich klingt, was den ein oder anderen abstoßen könnte. Allerdings will

ich auch nicht leugnen, dass ein Zehnjähriger genauso Freude an dem Buch haben wird wie eine Frau Mitte 30 und ein 70-jähriger Rentner. Und wisst ihr, was das Schönste daran ist? Jeder wird zusätzlich seine völlig eigenen Weisheiten und Schlüsse aus dem Buch gezogen haben.

Barnaby hat es wirklich nicht leicht. Als er gebore

n wird, seine Mutter sieht, wie ihr Kind an die Decke schwebt und irgendwie beinahe angeekelt ist, merkt man, dass er es nicht leicht haben wird. Barnaby wächst auf, mit schweren, schmerzenden Rucksäcken auf dem Rücken, damit er nicht davon fliegt. Ich konnte nicht anders als ihn in mein Herz zu schließen, denn was der Junge alles erfahren muss, ist mehr als herzlos. Und – so skurril es auch hin und wieder sein mag – es ist auch verdammt interessant! Das liegt daran, dass John Boyne nicht nur Barnabys Geschichte erzählt, sondern parallel zahlreiche andere von den Leuten, auf die Barnaby trifft – allesamt natürlich nicht ganz „normal“.

Untermalt wird das Ganze zusätzlich mit ganz zauberhaften, beinahe puristischen Illustrationen, die mir mehr als einmal ein Schmunzeln entlockten. Selbst wenn man etwas Derartiges meist mit Kinderbüchern assoziiert, – was nicht heißen soll, dass das Buch nicht auch Kinder als Zielgruppe vorgesehen hat – aber ich meine „richtigen“ Kinderbüchern, (ihr wisst schon, was ich meine) sind diese auf keinen Fall kindisch oder fehl am Platz.
Das Schöne ist, dass es genügt. Bei „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“ „reicht“ es einfach, durch einen simplen Schreibstil, faszinierenden Ideen und liebevollen Zeichnungen zu bestehen. Da braucht es keine Extras, da nimmt man nur Barnaby und lässt sich mit ihm in die große weite Welt entschweben…
Ich liebe, liebe, liebe es! Wer eine berührende, weise Geschichte sucht, die dennoch nicht schwer im Magen liegt, der sollte zu „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“ greifen! Absolute Leseempfehlung, erst recht bei dem Preis!
Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

Hardcover: 288 Seiten
Verlag: Fischer KJB
Reihe: –
Preis: 14,99€
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