[Rezension] Night School: Der den Zweifel sät – C. J. Daugherty

Origialtitel: Night School: Legacy
Achtung! Da es sich um einen zweiten Teil handelt, kann die Rezension Spoiler enthalten!
Allie kommt früher als geplant nach Cimmeria zurück, weil sie in London verfolgt wurde und somit vorerst noch bei Rachel und ihrem Vater, der ab jetzt für die Sicherheit an Cimmeria sorgt, unterkommt. In Cimmeria angekommen gibt es immer noch viel vom Brand zu restaurieren. Allie freut sich, Carter wieder zu sehen, aber auch beim Gedanken an Sylvain ist sie mächtig verwirrt. Dann bietet Isabelle ihr überraschend an, in die Night School aufgenommen zu werden – und Allie nimmt natürlich an. Denn schließlich will sie alles tun, um sich vor Nathaniel zu schützen…

Ach wisst ihr, liebe Leser, der einzige Grund, warum ich nach Beenden eines Night School-Buches nicht an die Decke gehe, ist der, dass ich mich darauf verlasse, dass auch in einem halben Jahr der nächste Band erscheint. Bitte pünktlich. Und so. Ansonsten würde ich wahrscheinlich jetzt schon Entzugserscheinungen haben.
Es geht von der ersten Seite an wieder spannend los. Sofort ist man mit Allie mitten im Geschehen, wie sie vor Verfolgern flieht und schließlich zu Rachel kommt. Im Verlaufe des Buches habe ich gemerkt, dass ich vom ersten Band nicht mehr jedes Detail wusste. Hier und da hätte also ein kleiner Rückblick nicht geschadet, denn C. J. Daugherty verzichtet auf diese weitgehend.
Ansonsten – wie gesagt. Wer schon bei „Du darfst keinem trauen“ kaum zum Luftholen kam, wird hier auf dasselbe Phänomen stoßen. Ich weiß nicht, wie die Autorin es schafft, aber irgendwie könnte ich stundenlang über Allie und das, was sie erlebt, lesen.

Wie schon in meiner Zusammenfassung angesprochen, kommt in diesem Band Allie auch endlich in die Night School und so erfahren wir also auch einiges mehr darüber. Ich muss hier auch noch einmal anmerken, wie faszinierend ich finde, dass die Reihe ganz ohne Fantasy auskommt, aber trotzdem… so etwas Frisches, Neues an sich hat. Denn in dem zweiten Teil erfahren wir auch mehr über Nathaniel und seine Hintergründe. Seine Ziele. Dinge, die spannende Folgebände versprechen!
Was Allie in „Der den Zweifel sät“ alles aushalten muss, ist auch nicht ganz ohne. So viel sei gesagt: Es geht sowohl an ihre körperlichen als auch an ihre psychischen Grenzen und ich habe so mit ihr gelitten, wie sonst mit kaum einem anderen Charakter. Wenn ich im ersten Band schon eine gute Bindung zu ihr erhalten habe, ist diese bloß noch hier gestärkt worden. Auch wenn jetzt manche sagen werden „Die Bella hat doch einen an der Klatsche“, ich hätte sie doch gerne mal einfach getröstet. 😀

Die Dreiecksbeziehung kommt auch wieder ins Rollen – wer gedacht hat, dass Allie nun mit Carter zusammen ist und Sylvain damit wegfällt (wie ich also), der hat sich geirrt. Allie ist nämlich schon von ihrem ersten Treffen an mit Sylvain verwirrt, sie weiß nicht, ob und wenn ja, was sie für ihn empfindet. Gleichzeitig entwickelt Carter eine ziemliche Eifersucht, will nicht, dass Allie sich weiter mit Sylvain trifft.
Wie man merkt, entwickelt sich jeder einzelne Charakter weiter. Allen voran natürlich Allie, aber wir erfahren auch einiges mehr über Sylvain und Carter (und ich weiß immer noch nicht, wen ich denn nehmen würde, hätte ich die Wahl), aber natürlich auch über Rachel und Jo, die immer noch mit Gabe hadert. Einen neuen Charakter, der eine wichtige Rolle einnimmt, lernen wir auch kennen – und zwar Zoe, eine quirlige, hochintelligente Dreizehnjährige, die noch einmal Schwung in das ohnehin schon turbulente Geschehen bringt.
Ich könnte jetzt mich wahrscheinlich noch ewig darüber auslassen, wie begeistert ich eigentlich von der Reihe bisher bin. Selten habe ich so viele Charaktere erlebt, die so greifbar sind, durch ihre Ecken und Kanten und das, was sie erlebt haben. Charaktere, die ich so gerne mal kennen lernen würde. Es ist wirklich faszinierend.
Der Schreibstil ist auch wieder angenehm und gut zu lesen, allerdings finde ich die Übersetzung an einzelnen Stellen ein wenig holprig (und das Wort „freilich“ wird für meinen Geschmack zu oft und zu unpassend verwendet), aber das ist nichts, was einen Punkteabzug hervorruft. 
Und hey, nur noch ein halbes Jahr, bis das nächste rauskommt! 😀 

„Night School: Der den Zweifel sät“ steht seinem Vorgänger in wirklich nichts nach, er toppt ihn sogar noch. Das Einzige, was noch zum i-Tüpfelchen gefehlt hätten, wären ein paar kurze Rückblenden bzw. ein paar kurze, erläuternde Sätze nebenher. Aber das ist wirklich eine Kleinigkeit. Wenn C. J. Daugherty sich weiter so steigert, dann ist der dritte Band also perfekt, hihi.
Aber ich bin mir sicher – wer den ersten Band mochte, wird diesen genauso mögen!

Titel: Night School: Der den Zweifel sät

Hardcover: 421 Seiten
Verlag: Oetinger
Reihe: 2/5
Preis: 17,95€
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Vielen Dank an den Oetinger Verlag für das Rezensionsexemplar!

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